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Er ist wieder da - der Techniker von Hasselbald in Ahrensburg…
11.07.2016

Im Herbst 2012 habe ich berichtet, daß mein Flextight X1 Scanner der letzte war, der seine turnusmäßige Wartung bei Hasselblad Deutschland in Ahrensburg erhalten hat.  Das ist bis heute so geblieben, den Hasselblad Deutschland hat Tag danach seine Werkstatt geschlossen und abgebaut.
Nun durfte ich allerdings erfahren, daß seit dem Herbst 2014 in Ahrensburg wieder Flextight Scanner und auch Kameras des V-System gewartet werden. Zwar geschieht dies nicht mehr von Hasselblad Deutschland, aber mit einer Lizenz von Hasselbald durch einen ehemaligen Hasselbladtechniker, genau genommen durch den ehemaligen Hasselblad Techniker, der damals meinen Scanner gewartet hat:
Seit 01.10.2014 werden in Ahrensburg im Gebaüde von Hasselblad Deutschland wieder Flextight Scanner und Kameras des V-System durch Ulf Kühn Service gewartet.
Herr Kühn ist der Techniker, der schon früher bei Hasselblad Deutschland die Scanner gewartet hat. Er hat Ende Oktober 2012 meinen Scanner bei Haselblad in Ahrensburg gewartet und mir damals erklärt, Hasselblad würde am nächtsen Tag die Werkstatt schließen, die Werkzeuge ins Stammwerk verbringen und er würde andere Aufgaben erhalten. Scannerwartung würde nur noch direkt bei Hasselblad Schweden stattfinden. Kurz darauf erfuhr ich, daß auch die Werkstatt von Hasselbald London geschlossen würde…
Irgendwann beschloß Hasselblad dann, daß man in Deutschland gar keine Techniker mehr braucht und er bekam seine Papiere.
Ein großer Fehler, wie anscheinend auch Hasselblad Deutschland feststellen mußte…
Nun ist er wieder da, ist der einzige in Deutschland mit einer Lizenz von Hasselblad die Scanner zu warten und zu reparieren und der einzige, der von Hasselblad Originalteile dafür kaufen kann. Er arbeitet wieder an seinem alten Arbeitsplatz, aber nun als eine Art „Shop-im-Shop-System unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung.
Er wartet auch das V-System und verkauft Flextight Scanner und Zubnehör.
Wenn einer die Scanner kennt, dann er!
Hin und wieder hat er auch ein Gebrauchtgerät im Angebot…
Schön, daß er wieder da ist!
Erreichbar ist er über Hasselblad Deutschland oder direkt unter ulf-kuehn@t-online.de.
ALLES GUTE für die Selbständigkeit!  Wir sehen uns…
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Film Toaster - eine neue alte Erfindung
18. Februar 2016

Die Welt ist rund und somit wiederholt sich vieles nach einiger Zeit wieder.
In den USA macht gerade ein neues Gerät von sich reden, das als der Königsweg zur Digitalisierung von Dias und Negativen gefeiert wird - zumindest von seinen Herstellern.  Es kostet in der Grundversion 1699 USD und ist in mehrern Ausbaustufen bis hin zur betriebsbereiten Komplettversion für 3200 USD zu haben. Sein Name ist „Film Toaster und es ist die Wiederauferstehung des guten alten Diakopieransatzes für Spiegelrefelxkameras.

Vereinfacht gesagt ist es eine schwarze Blechkiste an deren einem Ende eine LED-Lichtquelle und an deren anderem Ende ein Gewindering zum Anschluß des Frontgewindes eines Makroobjektivs angebracht ist. Die Blechkiste selbst hat seitlich mehrere Schlitze zum Einschub diverserer Negativhalter in Formaten von 4?x5? über Rollfilm bis hin zu Kleinbild. Die Schlitze sind für den Namen verantwortlich: so wie man das Toastbrot zum Frühstück in den Toaster schiebt, so schiebt man hier die Negativ- oder Diahalter in den „Film Toaster (nach englischer Schreibweise ohne Bimdestrich, nach deutscher Schreibweise wohl eher Filmtoaster, oder wenigstens Film-Toaster, aber bis zu einer Übersetzung ist der Hersteller noch nicht vorgedrungen…).

Die Lichtquelle liefert 5000 K, die Anschlußplatten sind für Filtergewinde von 52 bis 72 mm erhältlich. Die Einschübe für die Filmhalter sind zwischen 10 und 18 cm vom Gewinde, also dem Frontende des Macorobjektivs, entfernt. Unbenutzte Einschübe werden von magnetisch haftenden Abdeckungen verschlossen. Das ganze Gerät kann man mit einem der drei Statingewinde in verschiedenen Richtungen auf ein Stativ oder Schienensystem montieren oder einfach kopfüber mit der Lichtquelle unten und dem Kameraanschluß oben auf einen Tisch stellen. Die Lichtquelle wird mit Batterein oder Netzadapter betrieben. Alternativ zur LED-Lichtquelle kann man den Film-Toaster auch mit einer Opalscheibe und dahinter einer anderen Blitz- oder Dauerlichtquelle betreiben. Das Grundgerät ist circa 15 cm x 15 cm x 23 cm groß und 1,7 Kg schwer.

Die mittlere Version („Archivist) für 2199 USD wird mit einer Grundplatte für den Film-Toaster, einer Grundplatte mit Erhöhungsmodul für das Kameragehäuse und einem Schienensystem, um Kamera und Film-Toaster darauf zu montieren, geliefert. Für gut 1000 USD mehr gibt es dann das Komplettsystem mit gebrauchter Nikon D5300 und Nikkor 2.8/55 Macroobjektiv dazu. Wenn man  bequem arbeiten will, empfiehlt sich noch - wie bei Videoaufnahmen üblich - ein kleiner Monitor zur größeren Betrachtung des Sucherbildes.

Soweit die Zusammenfassung der Herstellerangaben. Ich habe das Gerät noch nicht im Original gesehen und somit auch noch nicht Hand an es legen können. Die Angaben zur Herstellung und Qualität klingen gut, der Preis horrend. Sehen werde ich es hoffentlich im September während der Photokina, falls Europa den amerikanischen Herstellern als lohnender Markt erscheint…

Was kann das Gerät?

Zur Beantwortung dieser Frage ist es an sich gar nicht nötig, das Gerät zu testen. Daß der „Blechkasten qualitativ hochwertig und exakt gefertigt ist, setze ich auf Grund des Preises voraus. Daß die LED-Lichtquelle konstant und über die Fläche gleichmäßig leuchtet, setze ich auf Grund des Preises ebenfalls voraus. Wäre das nicht so, würde es die mögliche Qualität der Digitalisierung verringern.

Prinzipiell wird die Qualität der Digitalisierung durch das verwendete Objektiv und die verwendete Kamera bestimmt und begrenzt. Diese sind aber prinzipiell frei wählbar und eigentlich nicht Teil des Systems.

Die im Komplettpaket angebotene Nikon D5300 liefert mit ihrem 24 Megapixel Sensor 6000 px x 4000 px im Seitenverhältnis 3:2. Das und nur das kann sie - ein entsprechend gutes Macroobjektiv vorausgesetzt - aus dem Dia oder Negativ herausholen. Das wird sie aus jedem Dia oder Negativ  herausholen, vorausgesetzt das Seitenverhältnis des Originals stimmt mit dem des Sensors überein. tut es das nicht, holt sie weniger heraus. Zur Verdeutlichung: Aus einem KB-Dia wird ein 6000 x 4000 Bild, aus einem Rollfilmdia 6×9 wird ebenso ein 6000 x 4000 Bild. Das große Rollfilmformat wird also nur wie das Kleinbilddia digitalisiert. Auch aus dem maximal zu verarbeirtenden 4?x5? Original wir nur ein Bild mit einer Höhe 4000 px und einer entsprechenden Breite. Für der 6×17 Neativ wird es furchtbar, es bleibt ein 6000 px breites aber nur 1300 px hohes Bild übrig. Mehr zu diesen Formatüberlegungen unter www.drumscan.de unter „Scannerinfo oder direkt www.drumscan.de/7.htm.
Ersetzt man die Kamera durch eine Nikon D810 mit einem Vollformatchip von 36.3 Megapixeln und somit 7360 px x 4912 px , wird die Auflösung etwas höher und ersetzt man sie durch eine Sony A7Rii mit 42.4 Megapixeln oder 7952 px x 5304 px wiederum etwas höher. Meine Reihe endet heute hier, wird aber in nicht allzuferner Zukunft wohl fortzusetzen sein.
Begrenzender Faktor dürfte hier die Qualität eines für Digitalchips geeigneten Macroobjektivs sein, da die heute vorhandenen wirklich guten Macroobjektive noch (größtenteils) aus der Analogära stammen und somit nicht den idelaen (steileren) Einfallswinkel für Chips haben.

Für ein Kleinbilddia wären die 42.4 Megapixel eine Auflösung die den Betrachter an die Welt des Filmkorns heranführt und entsprächen nominell etwa 5600 spi an Scannerauflösung. Für das 6×9 Dia wäre es eine gerade noch brauchbare Auflösung entsprechend etwas mehr als  2300 spi. Für ein 9×12 oder 4×5 Dia oder Negativ wird die Auflösung uninteressant klein und fällt unter die Werte eines guten Flachbettscanners. (Zu den Unterschieden zwischen Scannerauflösung eines zeilenweise abtatsenden Systems mit drei einzelnen Farbzeilen und Kamerauflösung mit einem RGB-Chip schreibe ich demnächst eine gesonderten Artikel…)

Der gute Flachbettscanner, der zusammen mit gebrauchten Nikon-Scannern der Coolscan Serie und dem zur letzten Photokina auf dem Markt erschienenen Mittelformatscanner MF5000 von Reflecta die preisliche Alternative zum Film-Toaster sein dürfte, hat allerdings längst nicht den Dynamikumfang einer hochwertigen DSLR oder Systemkamera und somit des Film-Toasters.

Problematisch ist beim Film-Toaster, wie auch bei den Nikon oder Reflecta Scannern die Filmhalterung, also das Durchhängen oder die Welligkeit des Films. auch wenn hier das Macroobjektiv schon einiges mehr an Tiefenschärfe zu bringen vermag als der Filmscanner, der identische Filmhalter verwendet. Aber Achtung: Abblenden hat erstens in der Macrophotographie eine andere Wirkung als bei normalen Abbildungsmaßstäben und ist zweitens in dem hier angesprochenen hochauflösenden Digitalbereich nicht endlos förderlich, da die hohe Auflösung der Sensoren nur geringe Abblendung zuläßt ohne daß Beugungsunschärfe wieder das Bildergebnis verschlechtert.

Also ist der Film-Toaster nun der Königsweg zum digitalisierten Analogbild oder doch nicht?

Nein, der Königsweg ist es nicht. Es bleibt alles wie es schon vorher war: der Königsweg ist der (nasse) Trommelscan. Mehr Auflösung und mehr Dynamikumfang als mit einem hochwertigen Trommelscanner mit optimaler Einstellung ist nicht möglich. Kurz dahinter kommt der trockene „virtuelle Trommelscan eines Hasselblad (Imacon) Flextight Scanners. Hier wird der Film über eine „Lufttrommel gebogen und unter Spannung genau in seiner Schärfeebene mit einem hochwertigen Macroobjektiv zeilenweise abgetatstet. Platz 3 der Scantechnikhierarchie könnte allerdings schon von einem Gerät wie dem Film-Toaster eingenommen werden, vorausgesetzt die verwendete Kamera arbeitet in der Klasse oberhalb der 36 Megapixel und es werden Kleinbildvorlagen gescannt. Schon beim Scannen von Rollfilmformaten ist die erzielbare Auflösung an sich zu gering. Der Film beeinhaltet wesentlich mehr, als der Kamerasensor erfassen kann.

Man kann mit dem Film-Toaster dann natürlich noch spielen und tricksen: Verwendet man das Gerät mindetsens mit dem in der mittleren Version mitgelieferten Schienensystem oder vielleicht sogar noch mit einem noch weiter verstellbaren - und sehr stabilen - System, kann man natürlich auch ein Mittelformatdia in mehreren Teilbildern aufnehmen und diese dann später per Photoshop oder anderer geeigneter Bildbearbeitungssoftware stitchen, also wieder zu einem Bild aneinandersetzen. Damit kann man die Auflösung erhöhen, erhöht aber auch ganz gewaltig den Arbeistaufwand pro Bild.
Und damit schließt sich der Kreis wieder und ich komme da an, wo ich am Anfang angefangen habe. Beim guten alten Diaduplikator, mit dem, solche Spiele auch schon möglich waren und den ich, unter anderem deshalb schon vor Jahren in der ersten Version meiner Internetseite www.drumscan.de als Hobbyisten-Gerät beschrieben habe, das viele Möglichkeiten bietet, aber nur etwas für Leute ist, die ihre Arbeitszeit nicht berechnen, da sie die Digitalisierung ihres Analogarchivs als Hobby betreiben.
Die Welt ist rund und somit wiederholt sich vieles nach einiger Zeit wieder…

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Ich verkaufe den Film-Toaster nicht, stehe in keinerlei Beziehung zu seinen Herstellern und profitiere weder von seinem Erfolg noch von seinem Mißerfolg. Ebenso steht es mit Trommelscannern oder Geräten der Firma Hasselblad. Markennamen von Kamera- oder Softwareherstellern verwende ich nur informationshalber und beispielhaft. Den Film-Toaster und sein Zubehör kann man im Internet unter www.filmtoaster.photography finden, allerdings nur in englischer Sprache.    
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Kaufberatung Scanner: Hasselblad - Imacon - Flextight
18. September 2015

Anscheinend halten mich einige Menschen für eine vertrauenswürdige Quelle wenn es um Anwendungstipps und Kaufberatung zu Scannern, insbesondere zu Hasselblad - Imacon - Flextight Scannern, geht.  Ich erhalte in regelmäßigen Abständen Anfragen, ob man sich denn dies oder jenes gerade hier oder dort angebotene Gebrauchtgerät zu dem aufgerufenen Preis zulegen sollte oder doch besser nicht.

Ich bin keine Autorität auf dem Gebiet des Gebrauchtscannerkaufs, ich bin nur ein Anwender, der seit ein paar Jahr(zehnt)en mit diversen Scannern arbeitet und das Glück hatte in dieser Zeit einiges ausprobieren zu dürfen und mit schlauen Leuten reden zu dürfen. Ich selbst habe mich 2010 dazu entschieden einen Hasselblad Flextight X1 neu zu kaufen und arbeite seitdem hauptsächlich mit diesem Gerät. Ich halte diesen Scanner für den besten derzeit erhältlichen (trockenen) Scanner für Rollfilme, Kleinbildfilme und kleine Planfilme. Sein großer Bruder Flextight X5 hat nominal eine etwas höhere Auflösung für Kleinbildfilme, die sich aber bei Messungen mit Testdias fast nicht verifizieren läßt und eine höhere Arbeistgeschwindigkeit. Diese höhere Arbeitsgeschwindigkeit erkauft man sich mit einer, durch sein leicht abgewandeltes Beleuchtungssystem bedingten, etwas weicheren Bildwiedergabe und und einen erheblich höheren (fast doppelt so hohen)  Einkaufspreis. Der Flextight X1 ist seit Jahren anscheinend der meistverwendete Scanner bei professionellen Landschaftsfotografen - die Kollegen werden wissen warum!

Die Technik aller Flextight Scanner, das Durchbiegen des Vorlagenhalters, der sogenannte virtuelle Trommelscan, ist allen anderen trockenen Scanverfahren bezüglich der Bildschärfe weit überlegen. Kein anderes (trockenes) Scanverfahren ist in der Lage ohne Newtonsche Ringe oder Unschärfe durch Rauhglas eine geleichmäßige Schärfe im gesamten Bildfeld zu garantieren.

Diese Technik wurde nun aber nicht erst mit den Hasselblad Modellen X1 und X5 eingeführt, es gab vor Ihnen einen ganze Reihe Imacon Scanner mit eben dieser Technik, der X1 und X5 stellen nur den derzeitigen Höhepunkt der Entwicklung dar.

Nach dieser kurzen Einführung nun zur eigentlichen Frage zurück: Soll man einen historischen Imacon Flextight Scanner kaufen?

Die Antwort ergibt sich für mich in aller Regel aus dem Alter der Geräte und der Notwendigkeit einer regelmäßigen Wartung. Die Scanner sind von Imacon / Hasselblad absolut auf Stabilität und Langlebigkeit ausgelegt. Dennoch sind es mechanische Geräte, die einem gewissen Verschleiß unterliegen. In diesen Scannern bewegt sich einiges an hochpräziser Mechanik. Abgesehen von Kunststofflagern und Kunststoffzahnrädern, die sich mit der Zeit abnutzen, sind es vor allem die Transportriemen, die mit der Zeit ausleiern, durch langes unbenutztes Stehen in einer bestimmten Form steif werden und irgendwann einmal reißen werden. Auch die Lichtquellen haben nur eine beschränkte Lebensdauer. Die CCD-Zeile und Elektronik an sich ist auf einige Jahre ausgelegt, aber nach 20 Jahren sind auch dabei Ausfälle nicht wirklich verwunderlich.

Ein Alter von 20 Jahren bedeutet in Gerätenamen übersetzt etwa einen  Imacon Flextight Precision oder einem Precision II oder einem Imacon Flextight Photo.  Der Imacon Flextight Precision hatte eine optische Auflösung von bis zu 4800 dpi für Kleinbild und 2400 dpi für Rollfilme. Der Imacon Flextight Precision II kam 1997 auf den Markt und lieferte eine optische Auflösung von bis zu 5760 dpi für Kleinbildfilm. Der Imacon Flextight Precision III, sein leicht veränderter Nachfolger, hatte praktisch schon die inneren Werte des Hasselblad Flextight X1 (KB bis 6300 dpi, Rolfilm bis 3200 dpi, 4×5? bis 2040 dpi, 16 Bit, CCD Sensor 3 x 8000), war aber in der Bildlänge auf 17cm und in der Dateigröße auf 1.2 GB bechränkt (die letzten beiden Punkte würden ihn für mich unbrauchbar machen, da ich sehr oft Rollfilmstreifen mit 22,5 cm Länge zu Bilddateien von 1.4 GB scanne - was Panoramaaufnahmen des Formates 6×24 entspricht). Der Imacon Flextight Photo  ist ein relativ kleiner handlicher Scanner mit bereits der noch heute üblichen CCD Auflösung von  3 x 8000, aber auf Grund seiner Baugröße nur für 3200 dpi sowohl für Roll- als auch für KB-Filme eingerichtet.

Solche 15 bis 20 Jahre alten Geräte verlangen auch nach entsprechend alter Anschlußtechnik: SCSI ist hier Standard, USB oder FireWire sind Fremdworte (FireWire wurde ab dem Precision III mit angeboten und ist für die Flextight 343, 646, 848 und 949, die Nachfolgemodelle, Standard). Die Steuerprogramme müssen ebefalls aus der Zeit stammen und fordern wiederum entsprechende Betriebssysteme. Hasselblad bietet auf seiner Internetseite Altversionen der Steuersoftware FlexColor an, übernimmt jedoch keine Gewähr für Lauffähigkeit unter aktuellen Betriebssystemen. Ein Umbau der SCSI Modelle auf FireWire oder USB ist nicht möglich und weder Hasselblad noch anerkannte Reparaturzentren geben Empfehlungen welche Adapter funktionieren könnten. Es ist dies ein weites Feld zum Basteln und Probieren…

Wird nun ein gebrauchter Hasselblad  Flextight X1 oder X5 angeboten, so kostet er meist 60 bis 90 % seines Neupreises und ist damit den meisten Hobbyisten zu teuer. Auch die direkten Vorgänger Imacon Flextight 848 oder 949 liegen meist in der Preisklasse 60 bis 90 % des Neupreises, was jeweils Summen deutlich oberhalb 6000 € entspricht. Die kleineren FireWire Modelle 343 und 646 habe ich in den letzten Jahren nicht auf dem Gebrauchtmarkt gesehen. Vermutlich liegt das daran, daß sie meist von noch immer analog arbeitenden sparsamen Photographen gekauft wurden und dort „ewig verwendet werden, währen die teurer und schnelleren Modelle 848 und 949 eher von Bildagenturen und Dienstleistern gekauft wurden. Damit haben sie allerdings auch, wenn sie denn auf den Gebrauchtmarktkommen meist eine recht hohe Laufleistung hinter sich. Leider kann man den Scannern ihre (Lebens-) Laufleitsung nicht ansehen. Die neueren Versionen des Steuerprogramms FlexColor fragen zwar die Anzahl der Scans des Gerätes ab, allerdings nur seit der letzten Wartung.

Den angebotenen Scannern fehlen in der Regel die Netzteile - oder sie funktionieren nicht mehr richtig.

Günstiger zu haben sind in aller Regel die älteren SCSI Scanner. Hier wenden Preise ab 800 € aufgerufen. Diesen Scannern fehlt fast immer das Netzteil und eine Wartung bei Hasselblad haben sie die letzten 10 Jahre oder länger nicht erlebt. Es sind sehr selten Modelle aus erster Hand, sie haben meist schon mehrfach den Eigentümer gewechselt.  Sie laufen unter alten Versionen der Steuersoftware FlexColor und verlangen Rechner mit Windows 95 oder älter oder PowerMac G4 und Artgenossen zur Steuerung. Sie verfügen nicht über die hochgelobte Fähigkeit der aktuellen Modelle zum 3F-Scan, sondern werden klassisch über einen Prescan eingestellt und scannen dann nach dieser Einstellung.

Eine Wartung und Ersatzteilversorgung wird von Hasselblad nur noch für die Modelle X1 und X5 angeboten. Für alle älteren Modelle kann man in der Regel die Leuchtröhren bei speziellen Händlern und angeblich passende Antriebsriemen im Internet bei diversen chinesischen Ersatzteilhändlern erhalten. Ein Lampenwechsel ist mit etwas technischem Verständnis, etwas Fingerspitzengefühl und der passenden alten Bedienungsanleitung in aller Regel problemlos möglich. Beim Riemenwechsel wird es da schon komplizierter. Er ist auch nicht als vom Benutzer auszuführen vorgesehen…

Es geht dabei nicht nur um die eigenen Fähigkeiten und das eigne technische Verständnis, es geht immer auch und ganz besonders um die Historie des jeweiligen Gerätes: wer hat es schon mit wie viel Sachverstand aufgeschraubt und daran herumgebastelt, wie oft wurde schon die falsche Klemmschraube gelöst und ungefähr an der richtigen Stelle wieder fixiert? Fragen, die man vielleicht bei einem Gerät aus erster Hand noch beantwortet bekommt, aber wenn es schon mehrfach den Besitzer gewechselt hat?

Seit ein paar Jahren wird auch für die SCSI Modelle eine komplette Wartung von einem ehemaligen Hasselblad Mitarbeiter in Dänemark angeboten. Man liest gute Kritiken zu seiner Werkstatt im Netz, persönlich habe ich keinerlei Erfahrung mit ihm und seiner Werkstatt. Inwieweit er jedoch in der Lage ist längerfristig Ersatzteile, besonders auch im Bereich der Elektronik, bereitzustellen und die 20 und mehr Jahre alten Geräte zu reparieren halte ich für sehr fraglich. Interessant ist, daß auch er keine Tipps für Adapter z den SCSI Geräten abgibt.

Nun denn, nach all diesen Überlegungen ein Versuch zur Antwort:
Soll man kaufen?
Es kommt darauf an.
Es kommt darauf an, wieviel Taschengeld man zum Spielen hat, wieviel das angebotene Gerät kostet und was man erwartet.

Ich habe einen Scanner zum Arbeiten, nicht um an ihm herum zu basteln und mich tagelang mit seinen Macken und Unzulänglichkeiten zu befassen. Ich möchte meinen Rechner starten, meinen Scanner starten und scannen. Für mich wäre ein Altgerät nichts.
(Würde ich allerdings einen noch gut aussehenden Flextight geschenkt bekommen, würde ich ihn wohl doch nehmen und damit in meiner Freizeit hin und wieder spielen…)

Für alle, die nicht spielen wollen oder nicht soviel Taschengeld für ein vielleicht verwendbares Gebrauchtgerät übrig haben: Ich scanne auch für Kunden. Es ist günstiger als viele denken. Und die Zeit, die Sie beim Basteln an und mit dem Scanner sparen, können Sie in die Bildbearbeitung ihrer Scans stecken…

Schauen Sie mal rein: www.drumscan.de

Meine Empfehlung - nicht ganz uneigennützig - lassen Sie scannen, aber nur als Rohscann und verabeiten Sie die 3F-Dateien des Scanners selbst mit FlexColor weiter. Die Scans sind so billiger, das Programm ist kostenlos von Hasselblad erhältlich und Sie haben die volle Kontrolle über Ihre Scanergebnisse ohne sich einen Scanner kaufen zu müssen.

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Warum Film?  -  Was sonst?
09.01.2015

Immer wieder werde ich gefragt, warum ich noch immer auf Film photographiere.
Die Antwort könnte ich mir einfach machen: meine Lieblingskamera ist eine Fotoman 624, Format 6 cm x 24 cm. Dieses Format gibt es nur auf Rollfilm.

Ein weites Panoramaformat von 1:4, ganz gleich wie die Maße sind, gibt es nur auf Film. Ein nicht ganz so weites Panoramaformat von 1:3 gäbe es auch digital wenn man sich denn eine Seitz 6×17 Digital für gut 50000 € leisten möchte aber das ist ein anderes Thema.

Meine zweite Lieblingskamera ist eine Rolleiflex 6×6. Dieses Format, oder zumindest dieses Seitenverhältnis gibt es auch digital.

Also es bleibt die Frage, warum noch immer Film?

So hat sich mir die Frage eigentlich nie gestellt. Ich habe, wie viele meines Alters, in früher Jugend mit Instamatik- und Pocketkameras angefangen. Nach der legendären Agfa Pocket 4000 sensor, mit der ich durchaus größere Mengen an Diafilmen belichtet habe, folgte dann mit 16 meine erste Kleinbildkamera, das damalige Spitzenmodell von Minolta für den Nichtprofi, die XD7. Es wurde in den folgenden Jahren durch diverse Ferienjobs aus der Kamera ein komplettes System im Wert eines Kleinwagens. Als ich mich dann zum Studium des Fotoingenieurwesens entschied, tauschte ich das Minolta Kleinbildsystem in ein entsprechendes Mittelformatsystem um eine Pentax 6×7 herum. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1989. Im Studium durfte ich mich ausführlich mit der alten Technik der Aufnahme und Verarbeitung von Bildern auf Film und auch mit der aufkommenden Digitalfotografie und digitalen Bildverarbeitung (damals noch EBV elektronische Bildverarbeitung -genannt) beschäftigen.

Die Verfahren zur digitalen Aufnahme von Standbildern wurden im Laufe der Zeit immer besser und immer günstiger. Im Consumermarket wurden Instamatik, Pocket und ihr Nachfolger APS schon deutlich vor der Jahrtausendwende von digitalen Kleinkameras zu Grabe getragen, ebenso kompakte Kleinbildkameras. Kleinbildspiegelreflexkameras sind vor vielen Jahren gestorben und wurden von entsprechenden digitalen Systemkameras, seien es nun Vollformat oder kleinere Systeme mit oder ohne Spiegel, ersetzt. Die Bildqualität des Kleinbildfilmes wird seit einiger Zeit von digitalen Aufnahmen weit übertroffen. Die Preise der Aufnahmesysteme entsprechen sich dabei sieht man einmal von der wesentlich kürzeren Systemlebensdauer der digitalen Kameragehäuse ab. Für den ambitionierten Amateur oder Semiprofi hat sich zumindest bei Neukauf das kleine Mittelformat (4,5×6) mittlerweile auch erledigt: Die Bildqualität entsprechender digitaler System ist identisch und der Preis auch. Für mehr Geld kann man digital bei gleicher Größe der Geräte die Bildqualität problemlos überbieten.

Um 2015 sind auch die analogen Bastionen 6×6 und 6×7 gefallen. Allein das klassische große Mittelformat 6×9 trotzt noch geradeso den digitalen Systemen, zumindest solange man ein Budget unterhalb des Preises eine Mittelklassewagens zur Verfügung hat.

Nach vielen Jahren mit der Pentax 6×7 suchte ich Mitte der 90er eine „kleine und handlichere Kamera dazu natürlich mit entsprechender Bildqualität. Meine Wahl fiel auf eine Rolleiflex 2.8 GX nachdem ich eine Contax „Hosentaschenkamera und das Leica M System wegen des Kleinbildfilms abgelehnt hatte.

Die Pentax 67 (das „x von 6×7 war beim Zweitgehäuse inzwischen gestrichen worden) verließ mich dann, als eine Fotoman 624 einzog. Die „kleine 6×6 von Rollei ist geblieben und hat mittlerweile noch ein paar Geschwister in Form von Rolleicord Vb bekommen.

Eine Digitalausrüstung von Nikon ist seit Jahren auch im Haus, aber ausschließlich für den dienstlichen Einsatz wenn es sehr auf Zeit oder ganz wenig auf Qualität ankommt.

Also Film nur wegen der Bildqualität?

Film auch und ganz besonders wegen der Bildqualität der großen Formate aber keineswegs nur deshalb:

Film ist analog. Ich bin analog. Menschen sind anlalog und die Welt in der wir leben ist analog.

Was ist das „anlaog?

Analog ist stufenlos, unterbrechungsfrei, kontinuierlich, unendlich fein, eins.

Der Mensch fühlt sich im analogem Lichtspektrum der Sonne oder einer Glühlampe am wohlsten allen Energiesparlampen und LEDs zum Trotz. Der Mensch hört analoge Musik am liebsten (oder die mit viel Aufwand „verlustfrei didgital aufbereitete und somit fast analog erscheinende). Digital ist immer stufig, abzählbar, abgehackt. Das Digitalsignal ist praktisch immer „sauberer als das analoge, aber es ist unnatürlich. Manchmal zu sauber, zu rein, zu steril.

Das digitale Bild muß immer feiner auflösen als das analoge damit seine Stufigkeit, seine Ordnung nicht erkannt wird. Es muß täuschen, vortäuschen es wäre nicht stufig. Eine analoge Unschärfe wird viel leichter akzeptiert als eine digitale Stufigkeit und die daraus resultierende Unschärfe.

Filmbilder sind mir angenehmer, sie sehen angenehmer aus, haben etwas natürliches, auch dann noch, wenn sie im späteren Verarbeitungsprozess gescannt, also digitalisiert wurden.

Es geht anscheinend nicht nur mir so. Neben den der großen und seit einiger Zeit wieder ständig wachsenden Zahl von Filmfotografen bilden selbst die Digitalfotografen mit Filtern Filmkorn nach, versuchen Ihre Bilder analog aussehen zu lassen.

Ich habe nie wirklich einen Grund gesehen ins digitale Lager zu wechseln, Film war mir immer selbstverständlich, nur das Format und die verwendete Technik haben sich gewandelt.

Diese Technik besteht heute außer der Kamera im Besonderen aus der Technik zur weiteren Verarbeitung. Mit dem Wegfall sehr vieler guter Labore zur Diafilmentwicklung und der damit verbundenen Preissteigerung bei den verbleibenden Laboren, wechselte ich vor einiger Zeit zum Farbnegativfilm wegen der einfacheren Verarbeitung. Aktuelle C41 Chemie ist in kleinen Tanks sehr gut zu Hause zu verarbeiten. Sie kann bei relativ niedrigen Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad und handhabbaren Zeiten sicher verarbeitet werden. Man benötigt keine Maschinen.

Ich verwende klassische T-Tanks aus Edelstahl von Hewes mit 2,5 Litern Volumen. Sie sind mit entsprechenden Spulen oder Rahmen vom Minoxformat bis 4×5 Planfilm verwendbar. Die Chemie verwende ich bei 38 Grad, aber weniger wäre möglich.

Entwickelte Filme werden mit einem Hasselblad Imacon Flextight X1 gescannt und dann digital weiterverarbeitet. In Anlehnung an die in der Frühzeit der CDs übliche Nomenklatur ist dies eine ADD Verarbeitung. Analoge Aufnahme, Digitale Verarbeitung, Digitale Speicherung. Mehr dazu unter Digilog in diesem Blog…

(Die traditionelle SW-Dunkelkammer habe ich noch immer, aber der Vergrößerer wird seit vielen Jahren nur noch für Belichtungen von Großformatkontakten benutzt. Einen normalen Abzug habe ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr ausgearbeitet…)

Vielleicht kommen demnächst dann nach der digitalen Verarbeitung dann noch gedruckte digitale Negative im Format 30×40 dazu, von denen ich Kontakte auf Baryt ziehen werde, wer weiß…
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Evolution der Lochkamera Harman Titan Rollfilm
19.09.2014

Die Evolution der Lochkamera geht weiter. Nach seinen mittlerweile sehr erfolgreichen Planfilmmodellen Harman Titan 4×5 und Harman Titan 8×10 ist nun bei Harman Technologies und Walker Cameras eine Titan Lochkamera für Rollfilm 120 in der Entwicklung. Ein noch nicht funktionsfähiges Vorserienmodell aus dem 3D-Drucker ist auf der Photokina zu sehen. Die Kamera ist für das Format 6×12 ausgelegt, wird aber mit Reduziermasken für 6×9, 6×7 und 6×6 als echte Multiformatkamera geliefert werden.
Die Kamera wird wie die beiden anderen Harman Titan Modelle von Walker Cameras aus ABS Kunststoff gefertigt.
Ob es sich um eine „Festbrennweite handeln wird oder die Lochkonusse entsprechend der 4×5 und 8×10 Kamera gewechselt werden können, ist noch nicht endgültig entschieden. Der Lochhalter und das Loch werden in jedem Fall wie bei den anderen Modellen austauschbar sein und als Verschluß wird entsprechend eine schwarze Kunststoffkappe dienen. Der Filmtransport erfolgt durch einen Drehknopf, der direkt mit der Spule gekoppelt ist. Der Transport wird ganz klassisch mit roten Fenstern anhand der Bildnummern auf dem Rückenpapier des 120er Rollfilms kontrolliert.
Zu Beginn der Photokina war noch nicht klar, ob die Kamera jemals in die Fertigung gehen wird, oder ob es bei einer Teststudie bleiben würde. Nach einer Woche voller positiver Rückmeldungen ist zu Messeende nun aber ziemlich klar, das die Kamera produziert werden wird. Die Fertigung wird vermutlich in den nächsten Wochen beginnen,  mit ersten Kameras im Handel dürfte dann zu Jahresanfang 2015 zu rechnen sein.
Der Preis der Kamera liegt voraussichtlich zwischen 220 und 250 €.
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Scannen fürs Archiv - scannen für...  -  einmal scannen oder oft?
25.08.2014

Ich sanne Filme ausschließlich mit der maximal möglichen optischen Auflösung und der maximal möglichen Farbtiefe meines Flextight Scanners. Die Scandaten liegen danach bei mir als 48 Bit 3F Datei vor. Der Scan erfolgt mit einer echten Farbtiefe von 16 Bit je Farbkanal und mit einem rechnerischen Dichteumfang Dmax von 4,6. Das ICE-Profil des Scanners ist eingebettet.
        
Dateigrößen
Ich scanne von Kleinstbild (Bildfenster 8 x 11 mm) über Kleinbild (Bildfenster 25 x 37 mm Vollformat) bis Rollfilm 6 x 24 cm (Bildfenster 57 x 226 mm) und Planfilm 13 x18 cm (Bildfenster 120 x 172 mm) mit dem Flextight X1. Die enstehenden Dateien sind durch die hohe optische Auflösung und die große Farbtiefe des Scanners und durch den Verzicht auf jede Art von Komprimierung sehr groß.
Scans mit geringerer Auflösung oder geringerer Farbtiefe halte ich aus archivarischer und ökonomischer Sicht für unsinnig, ebenso jede Art von Komprimierung.
 
Aus archivarischer Sicht sollte man ein Dia oder Negativ nach seiner Entwicklung einmal kurz ansehen und dann unter kontrollierten Umgebungsbedingungen dunkel, gekühlt und trocken lagern. Jedes Herausnehmen aus der sicheren Archivumgebung stellt ein Risiko dar und sollte vermieden werden. Ein mehrfaches Scannen für verschiedene Anwendungen (heute für die Bildschirmwiedergabe im Internet, morgen für einen Kalenderdruck, und übermorgen vielleicht für einen Glicee Print) sollte vermieden werden. Meines Erachtens ist es sinnvoll immer mit der maximal verfügbaren (bezahlbaren) Technik zu scannen und die Bilddaten dann solange zu verwenden, bis es eine neue bessere Technik gibt und Anforderungen an das Bildmaterial gestellt werden, die einen neuen Scan des Originals wirklich erforderlich machen.
 
Aus ökonomischer Sicht ist ein Scan mit geringer Auflösung oder geringerer Farbtiefe unsinnig, da der Aufwand ein Dia oder Negativ zu scannen von den Scannereinstellungen nahezu unabhängig ist. Die Arbeitsschritte und dadurch auch der Zeitaufwand für das Auspacken des Originals, das Einlegen in den Scanrahmen, das Enstauben und das Einführen in den Scanner und das Starten des Scanvorganges sind von den Scanparametern unabhängig. Ebenso auch wieder das Herausnehmen, Kontrollieren und Verpacken des Originals sowie die Datenspeicherung. Der eigentliche Scanvorgang und die Datenspeicherung würden bei geringerer Auflösung zwar weniger Zeit beanspruchen und es würde weniger Speicherplatz für die Bilddatei benötigt, was Sie bei einem Scanvorgang zahlen ist aber in erster Linie die Arbeitszeit und die Bereitstellung der Geräte. Beides ist nahezu unabhängig von der Datenmenge pro Bild.
           
Für das Scannen von Schwarzweißfilmen könnte man theoretisch auf die Farbinformation des Filmes verzichten. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß der Farbscan eines Scharzweißnegatives oder -dias besser zu bearbeiten ist und zu besseren Druckergebnissen führt.

Ein Mittelformatdia 6 x 6 cm hat je nach verwendeter Kamera eine nutzbare Bildfläche von 56 x 56 mm oder 57 x 57 mm. Ich scanne 57 x 57 mm mit 3200 oder 3500 spi. Das Ergebnis bei 3200 spi ist ein digitales Bild von circa 7100 x 7100 Punkten. In Megapixeln ausgedrückt ist dies ein 51 Megapixel Bild. Gespeichert als 3F Datei mit 48 Bit Farbtiefe und Sicherheitsrand um das Bild herum ergibt das eine Bilddatei von etwa 370 MB.
 
Ein 6 x 17 cm Dia einer Linhof Technorama 617 oder einer Horseman SW617 ist dreimal, ein 6 x 24 cm Dia einer Fotoman 624 ist ziemlich genau viermal so groß ...
         
Ein Mittelformatdia 6 x 9 cm hat je nach verwendeter Kamera eine nutzbare Bildfläche von bis zu 57 x 88 mm. Ich scanne 57 x 88 mm mit 3200 oder 3500 spi und 48 Bit Farbtiefe. Als 3F Scan ergibt das auf Grund der Sicherheitszugabe um das eigentliche Bildfenster herum eine Datei mit circa 7500 x 12000 Pixel oder 570 MB. Davon passen 7 Stück auf eine DVD. Beschnitten auf das reine Bildfenster bleiben noch immer 7100 x 11100 Pixel oder eine 48 bit TIFF Datei von 455 MB.
  
Scanzeiten
Der Flextight X1 arbeitet langsam. Damit Sie eine Vorstellung von der Arbeitsweise bekommen, hier einige Scanzeiten:
Vom Betätigen des Startknopfes bis zum Herausfahren des fertig gescannten Originals vergehen mindestens
6x6   -  6 Minuten 30 Sekunden
6x7   -  7 Minuten 40 Sekunden
6x24 -  21 Minuten 30 Sekunden
Diese Zeiten weichen von den Herstellerangaben ab, da dort jeweils die reine Scanzeit angegeben ist, hier aber die Zeit vom Einzug des Bildhalters bis zu seiner Freigabe nach dem Scannen. Bei einem 6x6 Original benötigt der Scanner 1 Minute um den Halter einzuziehen, zu kontrollieren ob sich im Halter wirklich ein Original befindet und die Schärfe für das Original exakt einzustellen. Erst nach dieser ersten Minute beginnt der Einzug zum eigentlichen Scannvorgang. Hat der Scanner nach dem letzten Scann eine gewisse Pause hinter sich, kommen noch 1 bis 2 Minuten zur Lichtvorwärmung hinzu...
Für 6x6 schafft man mit exaktem Einlegen des Originals in den Bildhalter, kurzem Abblasen mit Pressluft, Einlegen des Bildhalters in den Scanner und Starten des Scannvorgangs maximal 8 Originale pro Stunde; für 6x24 höchstens 5 in 2 Stunden...
Während der Scanzeit ist das Programm Flexcolor durch den Scanvorgang blockiert und kann nicht für Bildverarbeitung benutzt werden.
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DPI  -  PPI  -  SPI  -  Sprachverwirrung auch in höchsten Kreisen
01.02.2014

Angaben in dpi / ppi / spi werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft verwechselt oder synonym gebraucht.
Eigentlich ist dpi ("dots per inch" = Punkte pro Inch) eine Einheit zur Angabe der Auflösung eines Druckers, nämlich wieviele Farbpunkte er pro Inch, also pro 2,54 cm setzten kann. Die Einheit ppi ("pixel per inch" = Bildpunkte pro Inch) gibt an wieviele Bildpunkte ein Bildschirm oder Monitor pro 2,54 cm anzeigen kann.
Für Scanner oder Abtastgeräte lautet die korrekte Bezeichnung spi ("samples per inch" = Proben pro Inch), sie gibt an wieviele Bildpunkte ein Scanner pro 2,54 cm erfassen kann.
In der Theorie sind diese Einheiten streng getrennt, im alltäglichen Sprachgebrauch wird heute dpi für jegliche Art von Auflösung verwendet und hat sich insbesondere auch in den Datenblättern der Scannerhersteller und Scandienstleister etabliert. Für den normalen Sprachgebrauch - vorallem im Gespräch mit Menschen, die sich nicht mit der Sache befassen sondern nur mal eben Geräte einer Art vergleichen wollen, kann man dies so tun und muß die Begriffe nicht auf die Goldwage legen. Sobald es jedoch um Überlegungen zu verschiedenen Gerätearten geht, werden die Begriffe und ihr Hintergrund sehr schnell sehr wichtig...
   
Um die Begriffsverwirrung komplett zu machen, gibt es dann neben den Punkten noch die Linien und schließlich neben den britischen imperialen Inches die festlandseuropäischen Centimeter und Millimeter: lpi (lines per inch) und L/cm (Linien pro Zentimeter). Diese Begriffe stammen aus dem klassischen Druckgewerbe, aus der Zeit als man noch Reprofilme brauchte und Bilder durch Umkopieren gerastert wurden.

Durch diesen Zusammenhang werden sie außerhalb von Reproanstalten und Drucktvorstufen in erster Linie zur Beschreibung des Auflösungsvermögens von Filmen verwendet, hier dann meist noch als Linienpaare pro Centimeter oder pro Millimeter: Lp/mm.
Der Unterscheid zwischen Linien und Linienpaaren ergibt sich aus dem Wort: Lege ich 10 schwarze Linien direkt nebeneinander, kann ich sie nicht sehen, ich sehe eine dicke schwarze Linie, erst wenn ich neben eine schwarze Linie eine weiße Linioe lege und danach wieder eine schwarze Linie, kann ich die dünnen schwarzen Linien sehen. Die Breoite der 10 schwarzen Linien fülle ich nun also mit 5 Linienpaaren aus je einer schwarzen und einer weißen Linie. Erkenne ich die 5 schwarzen Linien, muß ich eigentlich 5 Linenpaaren sprechen, also von 10 Linien. So tut man es auch bei den digitalen Anwendungen, wo ein Pixel direkt neben dem anderen Pixel liegt, allerdings durch eine sehr feine physikalsiche Grenze getrennt ist...  
   
Wenn nun also ein Film (laut Herstellerangaben bei einem Kontrast von 1000:1) eine Auflösung von 160 L/mm hat, so hat er als Mittelformatdia 6x6 mit einer reinen Bildfläche von 56 mm x 56 mm das Vermögen 56 mm x 160 L/mm = 8960 Linien in der Horizontalen aufzulösen. Natürlich kann er das genausogut in der Vertikalen. Legt man beides nun übereinander, so werden aus den Linien Punkte (jede Linie ist einen Punkt "dick") und man erhält 8960 Punkte x 8960 Punkte = 80.281.600 Punkte oder circa 80 Millionen Bildpunkte, zu Neudeutsch  80 Megapixel. Dies ist der von Fuji angegebene Wert für den Velvia 50 und 100.   
  
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Last Orders, Please
Produktionseinstellungen: Copal, Schneider-Kreuznach, Rodenstock
20.01.2014

Unschöne Neuigkeiten für Großformat-Photographen: Copal stellt die Produktion mechanischer Verschlüsse ein, Schneider-Kreuznach ruft zu „last orders für seine Super-Angulon XL, Super-Symmar XL, APO-Symmar L und Tele-Xenar auf und Rodenstock stellt auch die Produktion von Großformatobjektiven ein.

Schneider-Kreuznach hat bis zum Ende dieses Monats um die letzten Bestellungen für Großformatobjektive der Baureihen Super Angulon XL, Super Symmar XL, Apo Symmar L und Tele Xenar gebeten. Die Objektive werden dann in den nächsten beiden Jahren produziert werden, bevor der endgültige Produktionsstop dieser Linien kommt. Eine wirtschaftliche Produktion für ein Industrieunternehmen sei bei den derzeitigen  geringen Stückzahlen nicht mehr machbar, heißt es.

Einige wenige Händler haben nun nochmals die Regale gefüllt und die speziellen Kunden, wie zum Beispiel Linhof, müssen jetzt ihren Bedarf für die nächsten Jahre abschätzen und ordern was die Lagerkapazität und die Kasse hergeben…

Es gab wohl Bestrebungen die Produktion der mechanischen Copal Verschlüsse für Rodenstock und Schneider-Kreuznach durch eine Übernahme zu retten. Dies zerschlug sich aber als Vertreter der Firmen sich die Produktionsanlagen ansahen und zu dem Schluß kamen, daß diese schlichtweg am Ende seien und größenteils komplett ersetzt werden müßten. Die letzten mechanischen Verschlüsse sind somit produziert und der letzte Hersteller verabschiedet sich aus einem Traditionsmarkt.

Für die Zukunft werden als nur noch elektronische Verschlüsse wie der Schneider-Electronic-Shutter oder der Rodenstock eShutter der Größe 0 und „kleine Fachkameraobjektive für Digitale Rückteile produziert werden. Die großen Bildkreise, die großen Linsen und die großen Verschlüsse werden zur Geschichte. Schade. Die Photographie wird wieder ein Stück ärmer werden und möglicherweise wird man in Deutschland mal wieder erst erwachen, wenn es zu spät ist: In USA und Japan ist die klassische Großformatphotographie seit Jahren wieder auf dem Vormarsch. Es werden wieder Filme und Großformatkameras gekauft. Momentan ist der Grbrauchtmarkt mit hochwertigen Großformatobjektiven noch recht gut versorgt, aber es ist eine Frage der Zeit, wann die Bestände an mechanischen Verschlüssen oder überhaupt an Verschlüssen größer Größe 0 knapp werden. Wenn nun alle die Produktion einstellen, gehen die Maschinen und die Fachkenntnis verloren, es wird schwierig sein, in 5 oder 10 oder 15 Jahren eine Produktion wieder aufzunehmen, die man heute komplett einstellt. Könnte man nicht auf kleiner Flamme im Manufakturbetrieb weitermachen?

Stichwort „Manufakturbetrieb: die Übernahme der schweizer Sinar Photography AG durch die Leica Camera AG ist da für Großformatphotographen auch kein wirklicher Lichtblick in diesen trüben Tagen. Zwar wird dadurch wohl die Existenz der Marke Sinar auf einige Zeit gesichert, aber es steht zu befürchten, daß auch sie vom Profiarbeitsgerät mehr zum Spielzeug für reiche Osteuropäer und Asiaten und Virtrinenmodell werden wird. Von der analogen Großformatphotographie hat auch Sinar sich im Geiste schon vor Jahren verabschiedet und setzt für die Zukunft nur noch auf digitale Fachkameras.